Lösungsorientierung

Die Lösungsorientierung ist eine Denkhaltung und Verhaltensweise, die sich auf die optimale Lösungsfindung ausrichtet. Durch den Wechsel des Blickwinkels von der Problem- auf die Lösungsebene werden Veränderungen schneller und besser möglich. 

Die Lösungsorientierung fokussiert dabei auf:

• Bereits Funktionierendes
• Nützliche Ausnahmen
• Die gewünschte Zukunft
• Eine lösungsförderliche Sprache
• Umsetzbare nächste Schritte

Für die Entwicklung von Interventionen eignet sich die systemische Sichtweise, in welcher sich der Mensch als Mitglied von sich überschneidenden Systemen versteht. 

Das humanistische Menschenbild spricht dem Menschen Entwicklungspotenzial zu. Alle Systeme und Menschen verfügen über die nötigen Ressourcen, die sie brauchen, um Lösungen für ihre Probleme zu finden. 

Weiter geht der lösungsorientierte Ansatz davon aus, dass die im Menschen und seiner Umwelt vorhandenen Ressourcen aktiviert werden können. Dem Menschen werden also Möglichkeiten zur Entwicklung von Bewältigungsstrategien zugesprochen. Die individuelle Vergangenheit ist insofern wichtig, als ihre Untersuchung vorhandene Ressourcen aufdeckt, damit im Prozess der Lösungsfindung darauf aufgebaut werden kann. 

Es wird mit systemisch-zirkulärem Denken gearbeitet. Im Gegensatz zum linearen Denken, das vom Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung ausgeht und sich entsprechend an der Vergangenheit orientiert, ist das zirkuläre Denken prozesshaft vernetzt, im Sinne von «alles beeinflusst sich gegenseitig».

Das Erschliessen von Ressourcen ist eine der wesentlichen Aufgaben in der lösungsorientierten Arbeit. Ressourcen sind in der Regel zu wenig oder ungenutzte Möglichkeiten eines Individuums oder eines sozialen Systems. Solche Ressourcen haben innere und äussere Komponenten, wie zum Beispiel Fähigkeiten, Interessen, Werte (innere Ressourcen) und ökonomische Mittel, soziale Unterstützung (äussere Ressourcen). 

Das Ziel lösungsorientierter Beratung ist ein «Empowerment» - Hilfe zur Selbstbestimmung, Selbstwirksamkeit und Autonomie.